Beschreibung
Die Tatsache, dass es über Fredrik Pacius bisher keine deutschsprachige Veröffentlichung gibt, muss alleine noch keine große Verwunderung hervorrufen, hat er doch in Deutschland lediglich seine Ausbildung genossen, sein kompositorisches Schaffen und sein Wirken im musikalischen Leben beziehen sich hingegen auf Finnland. Auch zu seinen Lebzeiten erlangte er in Deutschland keine Bekanntheit. In Finnland genoss der Komponist seinerzeit allerdings große Anerkennung, sowohl aufgrund seiner Pionierarbeit für das Musikleben, als auch für sein Werk. Woran es liegt, dass Pacius auch dort im Laufe des 20. Jahrhunderts viel an Popularität verlor, ist eine Frage, die kaum in einer Arbeit wie dieser beantwortet werden kann oder soll. Es ist jedoch bemerkenswert, dass das Interesse für Pacius seit den späten 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in Finnland wieder zu erwachen scheint: 1988 wurde eine Magisterarbeit zu seiner Oper KUNG KARLS JAKT (KÖNIG KARLS JAGD) verfasst, drei Jahre später erschien eine Aufnahme derselben Oper unter der Leitung von Ulf Söderblom. Im Laufe der 1990er Jahre wurden einige Liedkompositionen eingespielt, 2000 entstand eine weitere Magisterarbeit zur KUNG KARLS JAKT. Die LORELEY wurde bisher auch in Finnland keiner genaueren Betrachtung unterzogen – ihr fällt nicht, wie der 1852 uraufgeführten KUNG KARLS JAKT, die herausragende Rolle der ersten in Finnland komponierten Oper zu. Ihre Uraufführung im Jahr 1887 hatte daher zwar nicht die gleiche historische Tragweite, fand aber damals kaum weniger Beachtung, denn eine einheimische Opernkomposition war immer noch keineswegs eine gewöhnliche Sache. Bei den Recherchen für diese Arbeit stellte sich heraus, dass Ulf Söderblom, ehemaliger Chefdirigent der Finnischen Nationaloper, eine erstmalige Wiederaufführung der LORELEY vorbereitete, welche schließlich im Mai 2003 mit dem Dominante Chor und der Sinfonia Lahti unter der Leitung von Osmo Vänskä stattfand, mit Soile Isokoski in der Hauptrolle. Seit Januar 2004 ist mit dem Mitschnitt dieser konzertanten Aufführung die erste kommerzielle Einspielung der LORELEY erhältlich; eine Radioproduktion von 1959, die allerdings nicht die komplette Oper umfasst, ist nicht öffentlich zugänglich. Ohne die Unterstützung von zahlreichen Personen und Institutionen wäre eine Arbeit wie diese nicht möglich. Mein Dank richtet sich daher an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg, der Hamburgischen Staatsoper, der Hamburger Theatersammlung, des Finnish Music Information Centre Helsinki, des Finnischen Nationalarchivs Helsinki, der Schwedischen Literaturgesellschaft in Finnland Helsinki, der Universitätsbibliothek Helsinki, der Bibliothek der Hansestadt Lübeck, des Sibeliusmuseums Åbo–Turku, der Wiener Stadt– und Landesbibliothek, des österreichischen Staatsarchivs Wien, des Yleisradio Helsinki, Herrn Eduard Pacius, Espoo und Herrn Ulf Söderblom, Helsinki. Diese Institutionen und Personen unterstützten meine Arbeit durch bereitwillige Auskünfte, wichtige Informationen und das zur Verfügung Stellen vieler Materialien. Weiterhin leisteten Herr Dr. Christoph Hust bei der Manuskriptkorrektur, Herr Dr. Peter Niedermüller M. A. bei der Vorbereitung der Drucklegung, Herr Gordian Schweitzer als ›Außenstelle Helsinki‹ und Frau Marja Zilcher bei einigen Übersetzungen große Hilfe. Herrn Prof. Dr. Reinhard Wiesend und Herrn Hans-Jürgen Fickel-Schatz danke ich, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, meine Arbeit in den ‚Schriften zur Musikwissenschaft ‚ zu veröffentlichen. Herrn Prof. Dr. Axel Beer bin ich für wertvollen Rat und Unterstützung verbunden. Dieses Buch ist eine veränderte Fassung meiner im September 2002 am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Mainz eingereichten Magisterarbeit.