Beschreibung
Das Ihnen vorliegende 75. Heft der Mitteilungen der Hans Pfitzner-Gesellschaft hebt sich in zweifacher Hinsicht von seinen Vorgängern ab. Auf der einen Seite markiert es einen verlegerischen Neuanfang. Die Schließung des Hans Schneider Verlags (Tutzing) mit Anfang des Jahres 2016 setzt einer frucht-baren Zusammenarbeit, die bis ins Jahr 1978 zurückreicht und für die wir der Familie Schneider und den Mitarbeitern des Verlags herzlich danken möchten, ein unerwartetes Ende. Gleichzeitig sind wir erfreut, dass wir im Are Musikverlag (Mainz) einen würdigen Nachfolger gefunden haben. Die äußere Erscheinung der Zeitschrift bleibt weitgehend erhalten; neue Akzente werden im leicht abgeänderten Umschlagentwurf und in einem etwas vergrößerten Satzspiegel gesetzt. Auch haben wir uns entschlossen, die Bezeichnung ‚Neue Folge‘ in der Nummerierung der Hefte, für die es längst keinen erkenntlichen Grund mehr gibt,1 fallen zu lassen. Zum zweiten unterscheiden sich die Mitteilungen 75 durch ihren Inhalt: Sie enthalten die Akten der vom 5. bis zum 7. Februar in Bamberg abgehaltenen Tagung „Der arme Heinrich – Hartmann von Aue und seine moderne Rezeption“. Diese Veranstaltung entsprang einer Initiative von Albert Gier, Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Librettologe; sie wurde von der Hans Pfitzner-Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sullivan-Gesellschaft e. V. und dem Zentrum für Mittelalterstudien der Universität Bamberg durchgeführt. Mit diesem facettenreichen Band, mit der wir ein breiteres Publikum als üblich ansprechen können, werden wir einer unserer Bestrebungen gerecht: das Werk Hans Pfitzners in seinem musikalischen und kulturellen Umfeld zu betrachten. Die nachfolgenden Texte belegen eindrucksvoll, dass Hans Pfitzner und sein Librettist James Grun seinerzeit mit der Wahl dieses Stoffes nicht allein standen. Neben mehreren Aufsätzen über Pfitzners genialische Erstlingsoper werden Beiträge u. a. zu den jeweiligen Bearbeitungen des ‚Armen Heinrich‘ von Arthur Sullivan, Gerhart Hauptmann, Rudolf Borchardt und Ricarda Huch veröffentlicht; auch die mittelalterliche Quelle sowie deren moderne Bearbeitungen durch den Dramatiker Tankred Dorst und den Komponisten Ernst August Klötzke werden thematisiert.