Beschreibung
Weitergehen (2019) ist ein einziger linearer musikalischer Prozess, der sich in einem großen Crescendo äußert. Zu Beginn steht die Orgel im Vordergrund. Im Pedal werden durch tiefe benachbarte Halbtöne wummernde Interferenzen erzeugt, die wie ein Nachklang sehr leise in der Elektronik dauerhaft vorhanden bleiben. Verschiedene weitere Elemente wechseln sich ab oder überlappen sich gegenseitig. Sehr hohe Dreiton-Akkorde (2′) repetieren und wandern ganz allmählich immer weiter abwärts. Dann taucht mit einer prägnanten 8′-Zungen-Registrierung ein permutierendes Motiv auf. Als weiteres kontrastierendes Element tauchen gelegentlich zwei wechselnde Akkorde auf, die durch die 2′-Registrierung zwar in tiefer Lage gespielt werden, aber in einer gemäßigten Mittellage erklingen. Zwischen diesen Elementen tauchen signalartige, sich wiederholende Töne in hoher Lage mit der 8′-Zunge auf. Diese wandern bei jedem Auftreten über den gesamten Verlauf des Stückes einen Halbton aufwärts.
In der Elektronik werden Tonhöhen aus dem Orgelpart aufgenommen und miteinander moduliert. Bei diesen Frequenzmodulationen entstehen einerseits Zusammenhänge im Bezug auf die Tonhöhe, aber auch im Hinblick auf die Klangfarbe, da durch diese eine starke Verwandtschaft zum Klang von Zungenregistern entstehen kann.
Insgesamt gewinnt die Elektronik im Verlauf des Stückes immer mehr an Dichte und Lautstärke und verschiebt ganz allmählich den Kontext, indem die Orgel erklingt.
Weitergehen (Going Further, 2019) is a single linear musical process that manifests itself in a great crescendo. At the beginning, the organ is in the foreground. In the pedal, low neighbouring semitones create booming interferences that remain permanently present in the electronics like a reverberation. Various other elements alternate or overlap each other: very high three-note chords (2′) repeat and move gradually further and further downwards. A passing motif then emerges with a concise 8′ reed registration. As a further contrasting element, two alternating chords appear again and again; these are played on low keys due to the 2′ registration, but sound in a moderate middle range. In between these elements, repeated fanfare-like notes keep appearing in the high range with the 8′ reed. Each time they appear, in the course of the piece, they move up a semitone.
In the electronics, pitches are taken from the organ part and modulated together. These frequency modulations create connections with regard to pitch on one hand, but also to timbre, since they can create a strong relationship with the sound of reed stops.
All in all, the electronics gain more and more density and volume in the course of the piece and very gradually shift the context in which the organ is heard.
Are 2362, zum Abspielen der Elektronik ist das kostenlose Programm „pure data“ zu installieren, 1,2,4-Kanalfassung möglich. Auch über die Sprechanlage mit zusätzlichem Subwoofer möglich. Elektronik wird digital versendet und ist enthalten.