Beschreibung
Are2095 Zentral für Shcherbakovs Kompositionsstil ist die Aufnahme religiös konnotierter Motive. Im Falle des Capriccio Ebraicos sind dies traditionelle Elemente der jüdischen Folklore: Neben den augenfälligen Merkmalen wie der Verwendung der charakteristischen übermäßigen Sekunden werden vor allem auch typische Klezmer-Spieltechniken wie Schluchzer, imitierende kurze Glissandi und der Improvisation von Krächzern (Krekhts) nachempfundene Triller eingeflochten. Dem Tanzcharakter der Klezmermusik wird in perkussiv geprägten Phasen Rechnung getragen. Steht im instrumentalen Klezmer die Nachahmung der menschlichen Stimme im Mittelpunkt, ergibt sich im Falle des Capriccio Ebraicos eine interessante Rückführung – durch die Anlehnung an die Techniken der Klezmorim nimmt das Cello zwar vokale Züge an, doch nähert sich im Gegenzug gleichzeitig die Stimme dem Instrument an, indem die Melodien lediglich auf Vokalisen intoniert werden. Durch die dem Cello ähnliche Stimmlage des Bariton-Basses ergibt sich ein Zusammenspiel, bei dem schwer zu entscheiden ist, ob es sich um ein Duo zweier Instrumente oder ein Duett zweier Stimmen handelt.