Schultheis, Michael: Distant Interference für Tubaquartett und Orgel (2019)

12,00 28,00  inkl. Mwst.

Digitale Ausgabe nur für ein Ensemble/einen Spieler. Partitur (und Stimmen). Weiterverkauf nicht gestattet. Digital edition for one ensemble/one player only. Score (and voices). Resale is not allowed.

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Beschreibung

Aus der mehrfachen Zusammenarbeit mit einigen Studierenden der Tubaklasse von Joachim Müller (TU-Dortmund) entstand 2019 die Idee für dieses Stück. Es bezieht sich auf die vor allem im 16. Jahrhundert in Italien verbreitete Praxis der Mehrchörigkeit, wo Komponisten mit der räumlichen Wirkung von weit entfernten Ensembles und Chören in halligen Kirchenräumen experimentierten, gewissermaßen eine Vorform des heutigen Surround-Sounds. Typisch für diese Art von Musik ist das blockartige Abwechseln der beteiligten Gruppen. Durch die Laufzeiten der Schallwellen machen sich bei dieser Musik auch naturgemäß Synchronisationsprobleme bemerkbar, sowohl für die Ausführenden als auch für das Publikum, das abhängig von der Sitzposition und der Größe des Raumes leicht abweichende Klangresultate wahrnimmt. Diese Effekte bilden den Ausgangspunkt dieser Komposition. Es beginnt mit weiten, ruhigen Liegeklängen, die sich im Kirchenraum zwischen Orgel und Tubaquartett allmählich rhythmisch verschieben und überlagern. Mathematische Additionsprozesse und Akkordreihen definieren über weite Teile den logischen Fortgang der Komposition. Die auskomponierten Synchronisations”probleme” verstärken sich zu interessanten stereophonen Effekten.

This peace was initiated by a collaboration with some tuba students of Joachim Müller at the TU Dortmund University. It refers to the 16th century tradition of using multiple choirs positioned on different places in a cathedral to achieve a kind of stereophonic or surround sound. The different sections would alternate in singing or playing and sometimes join each other, overlaying many individual melodies. This technique of course can cause undesired troubles in coordination due to the slow movement of airwaves and create interesting interferences for the listener. This very idea is the starting point for my composition. Slow chords in both the organ and the quartet run out of sync and evolve to more complex layers of mathematically structured building blocks. Both sounds and rests act as equal important parts of the overall structure of the piece.

 

Dauer: 20 Minuten, Are D-0187

Zusätzliche Information

Fassung

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Marke

Schultheis, Michael (*1985)

Michael Schultheis ist Komponist für Neue Musik.

In seiner Musik verschmelzen Experiment und Nostalgie, Reduktion und Komplexität, Konstruktion und Emotion zu einer farbenreichen und zugleich zurückgenommenen Klangsprache. Vorgefundenes oder Erinnertes wird zum Ausgangspunkt für Neues - neu kontextualisiert, transformiert, dekonstruiert.

Als Organist und Pianist organisiert er regelmäßige Konzerte mit eigenen Werken und arbeitet mit verschiedenen Kammermusikpartnern zusammen.

M. Schultheis

Verschiedene seiner Werke wurden mit dem Ensemble „Sinfonia NRW“ aufgeführt, darunter „AufschwungAbschwung“ bei der Bergischen Biennale 2010 und „Landschaften für Kammerensemble“ 2015 mit Ausstrahlung des WDR. Er tritt regelmäßig mit dem Hagener Kammerorchester auf; so 2018 mit dem Zyklus „Bach in den Sternen“ für Cembalo und Streichorchester.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Kirchenmusik. Als Organist erkundet er in Kompositionen und Improvisationen Wege einer neuen Sprache durch die vielfältigen klangsinnlichen Möglichkeiten des Instruments Orgel, den Reiz atmosphärische Klangflächen, flirrender Spektren und geräuschhafter Impulse.

Mit seinem Werk “Theme and Variations on Londonderry Air” für Orgel gewann er den ersten Preis des britischen “Angels of Creation Composition Competition 2019”.

Michael Schultheis legte sein erstes Staatsexamen in Chemie und Musik mit Hauptfach Klavier im Jahr 2010 bei Michael Zieschang in Dortmund ab. Er arbeitet als Oberstudienrat und Musikkoordinator am katholischen Hildegardis-Gymnasium in Hagen, wo er mit Schülerinnen und Schülern Projekte zum Komponieren und zu Neuer Musik gestaltet und die Initiative “impulsklang” ins Leben gerufen hat.

Michael Schultheis is composer for contemporary classical music.

His music merges avantgarde with tradition, reduction with complexity, construction with emotion, searching for authentic and intense expressions. Music remembered or found becomes the starting point for new developments in several of his works.

Schulheis‘ music has been performed with the orchestra "Sinfonia NRW", including "AufschwungAbschwung" at BergischeBiennale 2010 and "Landschaften für Kammerensemble" 2015, the latter being broadcasted by WDR. Other performances take place on a regular basis with the "Hagener Kammerorchester", including the 2016 piano concerto "Episoden am Rande einer Szenerie mit Krippe" with the composer playing the piano and his 2018 work "Bach among the Stars" for harpsichord and string orchestra. He was awarded 1st prize for his work “Theme and Variations on Londonderry Air” for organ at the “Angels of Creation Composition Competition 2019”.

As an organist he searches for new sounds from the old instrument: to become a playground for subtle atmospheric sound layers, flickering spectres or noiselike impulses.

Michael Schultheis is performing regularly both his own compositions and works by others with different soloists.

Michael Schultheis has a staatsexamen degree in music and chemistry (2010), he studied piano with Michael Zieschang in Dortmund. In his thesis he explored contemporary music for organ and tape. He works as Senior Teacher and Musical Director at a catholic Gymnasium and initiates composition projects with some of his pupils.