Beschreibung
„Dem Werk der Schriftstellerin Eva Strittmatter begegnete ich eher zufällig. Ihre Sprache ist ausdrucksstark, voller intensiver Sinneseindrücke, dabei schlicht in der Form, vielfach mit klassischen Metren und Reimen, ungewöhnlich für die Dichtung des 20. Jahrhunderts. Ihre Gedichte stehen für mich gedanklich in einer Linie mit Autoren wie Rilke und Hesse. Für meine eigene Vertonung reizte mich Strittmatters Beschreibung eines Liedes aus “Stille” und aus “Licht”. Auch ihr Gedicht bezieht sich auf den Herbst. Meine Musik arbeitet mit spärlich gesetzten Akkorden, in deren Nachhall die Stimme zunächst nur kleinste Vokalisen (gesungene Vokale ohne Text) legt. Die Klänge erscheinen wie Farbnuancen eines verblichenen Fotos. Wie in einer Kirche die Besucher häufig nur im Flüsterton miteinander sprechen, um die zerbrechliche Stimmung nicht zu zerstören, wird auch in meiner Vertonung der Gedichttext in den Nachhall der Klänge hineingeflüstert – jedes dramatische Aussingen wäre schon zu viel.“
Dauer: 8 Minuten, Are D-0198