Beschreibung
Die Komposition „Lebenswege“ (2020) steht in einer langen Tradition von Happening-Kompositionen. La Monte Young schreibt in „1960 #7“ eine einzige leere Quinte, Cage schreibt in „4’33’’“ ausschließlich „tacet“ (Schweigen). Es geht bei diesen Werken weniger um den äußeren Klang, als um die eigene Wahrnehmung sowie um die Frage, was Musik letztlich ist. „Lebenswege“ setzt Publikum und Ausführende gleich, es kann sowohl von der einen als auch von der anderen Gruppe aufgeführt werden.
Eine zunächst einfach anmutende Idee wird in eine strenge Form eingefügt. Abgeleitet vom japanischen Kinhin aus der Zen-Meditation geht es um die eigene Wahrnehmung. Im Falle von Parallelaufführungen mit anderen Stücken verändert sich durch die Bewegung die eigene Hörperspektive.
Uraufführung: Samstag, 8. Februar 2020, Kunst-Station Sankt Peter Köln
The composition „Lebenswege“ (2020) stands in a long tradition of happening compositions. La Monte Young writes a single empty fifth in „1960 #7“, Cage writes exclusively „tacet“ (silence) in „4’33““. These works are less about the external sound than about one’s own perception and the question of what music ultimately is. „Lebenswege“ equates audience and performer, it can be performed by one group as well as by the other.
An initially simple-looking idea is inserted into a strict form. Derived from the Japanese Kinhin from Zen meditation, it is about one’s own perception. In the case of parallel performances with other pieces, the movement changes the perspective of the body.